Spielen ist Lernen und die Alltagsbetätigung unserer Kinder


Das Spiel - ist die höchste Stufe der Forschung (A. Einstein)

 

In der Kindheit ist Spiel die Hauptbetätigung und somit die primäre Aktivität der Kinder. Es bietet ihnen Gelegenheiten, im Rahmen der Auseinandersetzung mit alltäglichen Routinen, Kompetenzen in den Bereichen Motorik, soziale Kommunikation, Kognition und Selbständigkeit zu entwickeln.

 

Das Zusammenleben mit Kindern ist doch - trotz all dieser Bücher mit Titeln wie "Die Jungenkatastrophe" oder "Überleben an der Wickelfront" - schließlich keine Naturkatastrophe, sondern ein Glück und muss endlich wieder als Normalität begriffen werden.

"Das jedes Familienmitglied genügend Raum für sich hat und trotzdem Gemeinsamkeiten gepflegt werden, dass Eltern einfach Eltern sind, normal, interessiert an ihren Kindern, aber nicht ständig überbesorgt, keine permanenten Kinderbespaßer und Coaches ihrer Kleinen, und dass Kinder einfach Kinder sind, die spielen dürfen, was ihnen gerade wichtig ist, und ihnen dafür die nötige Zeit zur Verfügung steht,  die auch mal nichts tun, wenn ihnen danach ist, die nicht ständig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen: dies sind wesentliche Voraussetzungen, um Kindern wieder eine Kindheit zu ermöglichen, die ihre wirklichen Gründbedürfnisse befriedigt und ihnen Möglichkeitsraum, Freiraum und Spielraum gibt, den sie brauchen. " ... (Pohl G.

 

Die Hauptbetätigung von Kindern ist Spielen. Deshalb ist es für Ergotherapeuten, die mit Kindern arbeiten, eine wesentliche Aufgabe, das Spielen zu untersuchen und zu fördern.

 

Prinzipien des Spiels

(Nancy Takata, MA, OTR, The Play History 1969 - amerik. Journal)

  1. Spiel wird vom Kind bestimmt und ist lustbetont
  2. Spiel ist sensorisch, neuromuskulär, kognitiv oder eine Kombination von allen
  3. Spiel beinhaltet variantenreiche Wiederholung von Erfahrungen, Experimenten, Exploration und Imitation
  4. Spiel hat eine eigene Zeit- und Raumkomponente
  5. Spiel funktioniert als ein MITTLER von internaler und externaler Welt
  6. Spiel folgt einem genauen Entwicklungsprozess

Spiel mit Erkundungscharakter

  • orales Erkunden
  • manuelles Erkunden
  • Visuelles Erkunden

Spiel mit der Merkfähigkeit

  • Kugelbahn
  • Gugu-Dada-Spiele

Spiel - Mittel zum Zweck / Kausalität

Literatur:

Hüther G., Quarch Ch., Rettet das Spiel! - Weil Leben mehr als funktionieren ist, btb, 2018

Pohl G., Kindheit - aufs Spiel gesetzt, Vom Wert des Spielens für die Entwicklung des Kindes, Springer Spektrum, 2014

 

Heute schon gespielt!

Spielbroschüre der Gebietskrankenkasse Niederösterreich - verfasst von einer Ergotherapeutin (Sophie Ulbrich-Ford, MSc)