Klassifikationssysteme ADS/ADHS


 

(AWMF-Leitlinien sind noch nicht erstellt sind zurzeit angemeldet;

AWMF-Leitlinien-Register Nr. 028/019 – sind zurzeit abgelaufen und werden neu überarbeitet)

 

Europäische Klassifizierung ICD-10 (Dilling et al. 2000)

  • Einfache Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung mit Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität und Impulsivität.
  • Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens mit Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität, Impulsivität und Störung des Sozialverhaltens.

 

Amerikanische Richtlinien DSM-IV (Saß et al. 1998)

  •  ADS/ADHS-Störung vom Mischtyp,  d.h. Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität/Impulsivität stehen sich gleichrangig dar.
  • ADS/ADHS-Störung vom hyperaktiven-impulsiven Typ, d.h. hier dominieren die Hyperaktivität und Impulsivität.
  • ADS/ADHS-Störung vom vorwiegend unaufmerksamen Typ, d.h. hier dominiert die Unaufmerksamkeit.

 

Geschichte
Dieses Störungsbild wird seit ca. 150 Jahren in der Literatur beschrieben.

 

Drei Hauptsymptome

 

  1. Unaufmerksamkeit
  2. Motorische Unruhe/Hyperaktivität
  3. Impulsivität

 

Kriterien zur Diagnose

  • Die Symptome sind vor dem 7. Lebensjahr aufgetreten.
  • Die Beeinträchtigung umfasst mindestens zwei soziale Umfelder (z. B. Schule und zu Hause).
  • Die schulische, soziale und berufliche Entwicklung ist gestört.
  • Andere Erkrankungen und Störungen lassen sich ausschließen.
  •  Die Verhaltensauffälligkeiten treten über eine Dauer von mindestens 6 Monaten auf.
  • Die Auffälligkeiten liegen deutlich über dem altersgerechten Maß gesunder Kinder.

Ursachen des ADS/ADHS

Es gibt eine Vielzahl von Erklärungsansätzen, aber es gibt keine eindeutigen Ursachenzusammenhänge.

 

Erklärungsmodelle

  • Genetische Störung
  • Neurobiologische Störung
  • Allergien und Ernährung
  • Störung des Gleichgewichts
  • Umweltfaktoren
  • Jäger-Sammler-Theorie
  •  

Ergotherapie ist eines von vielen möglichen Therapieverfahren!

 

Ziele der ergotherapeutischen Behandlung

  • Verbesserung der Selbstregulationsfähigkeit
  • Verbesserung der Problemlösestrategien
  • Verbesserung der Impulskontrolle
  •  Entwickeln von Handlungsplänen
  • Anhaltendes Zentrieren der Aufmerksamkeit
  • Fokussierte und geteilte Aufmerksamkeit 

Mögliche Therapieprogramme die von ErgotheapeutInnen durchgeführt werden

 

  • Alert-Programm - S. Shellenberger und M.S. Williams aus den USA entwickelten 1994 dieses Therapieprogramm für eine „handelnde Behandlung – seit 2001 liegt die deutsche Übersetzung mit dem Titel „Wie läuft eigentlich dein Motor“? vor.

 

  • Marburger Konzentrationstraining - Der Psychologe D. Krowatscheck veröffentlichte das MKT, bereits in den 1990er Jahren und brachte es ab 2004 getrennt nach den Altersgruppen (Kindergarten/Vorschule, Schulkinder und Jugendliche modifiziert heraus.

 

  • ETP-ADHS - B. Winter (ET) und B. Arasin (Psychologin) entwickelten dieses Trainingsprogramm, 2007 bei Thieme erschienen.

 

  • Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen (C. Jakobs, D. Heubrock, D. Muth, F. Petermann)

 Das neuropsychologische Gruppenprogramm ATTENTIONER
(wird im Therapiehaus Pfiffikus jedes Frühjahr angeboten)
 

·        

Quellenliteratur

  • Jacobs C. / Petermann F. 2005 und 2008: Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen. Das neuropsychologische Gruppenprogramm ATTENTIONER. 2 Auflage Verlag Hogrefe
  • Aust-Claus E. / Hammer P.-M.: ADS. Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom – Ein praktisches Workbook für Eltern – das OptiMind®-Konzept. Verlag OptiMind media Wiesbaden 

 

Pfiffikus Therapiehaus

Dr. Fridrich A.

 


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