AWMF-Register Nr. Nr. 022/017
Definitionen für die UEMF sind sowohl in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) als auch im diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-IV) festgelegt, wobei die Definition nach dem DSM-IV – Kriterien momentan als die besser Verwendbare gilt (AWMFNr.022/017, 2011).
Laut DSM-IV ist das essentielle Kriterium der umschriebenen Entwicklungsstörung motorischer Funktionen
Die Leistungsfähigkeit im motorischen Bereich muss deutlich unter dem Durchschnitt von Gleichaltrigen liegen, vorausgesetzt das Kind hat die entsprechenden Möglichkeiten für die Entwicklung sämtlicher Fertigkeiten.
Die Koordinationsstörung muss sich deutlich auf die Aktivitäten des täglichen Lebens (zu Hause, Kindergarten, Schule) auswirken.
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen oder medizinische Ursachen (cerebrale Bewegungsstörungen, muskuläre Erkrankungen, Sinnesbehinderung, schwerwiegende Vernachlässigung, …) müssen ausgeschlossen sein.
Bei vorhandener mentaler Retardierung müssen die Koordinationsprobleme größer sein als durch die Entwicklungsverzögerung zu erwarten wäre (American Psychiatric Association, 2000).
Generell fällt es Kindern mit UEMF schwer, Aktivitäten des alltäglichen Lebens zu lernen und auszuführen, wobei hier Tätigkeiten zu Hause, ebenso wie im Kindergarten und in der Schule betroffen sind (Cermak, Gubbay & Larkin, 2002).
Nicht unerwähnt sollte auch die uneinheitliche Verwendung des Begriffes UEMF bleiben. Obwohl sich die Literatur in den neueren Veröffentlichungen vermehrt des Begriffes Developmental Coordination Disorder (DCD – entspricht der deutschen Bezeichnung UEMF) bedient, gibt es vielfältige in den vergangenen Jahrzehnten verwendete Begriffe:
Die Prävalenz von UEMF wird auf 6 % der Kinder zwischen 5 und 11 Jahren geschätzt, wobei Jungen häufiger betroffen sind (vgl. Kennedy-Behr et al. 2009). Das Auftreten von UEMF ist unabhängig von kulturellen ethnischen und sozioökonomischen Einflüssen. Die Ursache für das Auftreten der UEMF ist derzeit noch nicht geklärt. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten aber es dürfte sicher sein, dass der UEMF ein multifaktorielles Geschehen zugrunde liegt und sowohl neurologische Prozesse als auch genetische und umweltbedingte Einflüsse eine Rolle spielen (Kirby & Drew, 2003).
Die Durchsicht der Literatur macht deutlich, dass es nicht „das“ Kind mit UEMF gibt. Vielmehr ist die UEMF ein sehr heterogenes Entwicklungsbild, das sich in verschiedensten Ausprägungen zeigt (Dewey, 2002). Zusätzlich weist sie eine hohe Rate an Komorbidität mit anderen Störungen, ADHS oder Störungen des autistischen Formenkreises auf (Sugden, Kirby & Dunford, 2008).
Wie aus den Leitlinien hervorgeht wird die Diagnose F 82 sicher ab dem 5. Lebensjahr gestellt, aber auch bei jüngeren Kindern, die bei Testwiederholungen in den therapiewürdigen Bereich fallen, kann diese Diagnose gestellt werden.
Pfiffikus Therapiehaus
Dr. Fridrich A.
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